Bei der Biogasproduktion fällt zwangsläufig Schwefelwasserstoff (H2S) im Vergärungsprozess an.
Neben der Reduktion der Feuchte aus dem Rohbiogas nach den Fermentationsstufen ist der Reduktion des Schwefelwasserstoffes vor den weiteren Verarbeitungsstufen entscheidend
aufgrund der Korrosion von Beton und Metallen.
Nachdem bei zunehmend mehr Anlagen Behälter geöffnet waren im Zuge von Revisionen, wurden und werden immer neue Korrosionsschäden an den Betonkörpern und Metallbauteilen im Anlageninneren entdeckt vor denen man sich sicher glaubte oder aber die man noch nicht im tatsächlichen Umfang im Blickfeld hatte.
Schwache Korrosion:
Schwefelwasserstoff (H2S) geht mit dem kondensierten Wasserdampf im Inneren der Gärbehälter in Lösung.
Die bei diesem Prozess entstehende Lösung (H2S + H2O --> H3O+ + HS-) reagiert sauer und wirkt auf Beton und Metalle schwach korrosiv.
Starke Korrosion (in Anwesenheit von Sauerstoff)
2 H2S + O2 --> 2 H2O + 2S.
Der entstehende elementare Schwefel belegt die Oberflächen und bricht beim Erreichen einer gewissen Mächtigkeit in Teilen ab und fällt in das Substrat zurück um dort wieder zu Schwefelwasserstoff zu werden.
Und: S + H2O + O2 --> H2SO4
Hierbei ernähren sich Thiobacillen von dem nun vorhandenen elementaren Schwefel und es entsteht biogene Schwefelsäure. Für die Ansiedlung der Bakterien werden im Übrigen extra Besiedlungsnetze installiert…
Diese
biogene Schwefelsäure
und auch die vorgenannte schwache Korrosion durch die sauer reagierende saure Lösung
„waschen“
die Betonbauteile
massiv
aus
und bilden Stellen aus in denen die Kiesel zu Tage treten. Es sind Auswaschungen in
einem Maße bis hin zur
Beeinträchtigung der Tragfähigkeit
bekannt.
Fazit: Wie entschwefeln?
Eine wirtschaftliche Entschwefelung sollte in 2 Stufen erfolgen.
1. Grobentschwefelung mit Eisen (II) Ionen, direkt im Gärsubstrat bis auf ca.
100 ppmv.
2. Feinentschwefelung mit Aktivkohle bis auf annähernd 0 ppmv vor den weiteren Gasverwertungsstufen.
Woher kommen die Eisen (II) Ionen?
Im besten Fall aus
MethaMAXX - Eisen(II)Chlorid.
Eisen-II-Ionen in Lösung reagieren spontan
und zuverlässig
mit Sulfid - Ionen zu Eisensulfid (FeS) ab, ohne Bildung von elementarem Schwefel. Diese Reaktion läuft wesentlich spontaner
ab, als die mit schwerlöslichen Eisenhydroxiden.
Wichtig ist eine gute Einmischung des Produktes. Diese kann sowohl schon im Ausgangsmaterial, als auch direkt im Fermenter erfolgen.
Fällungsreaktion: FeCl2
+ H2S --> FeS + 2 HCl
Die
Fällung
von Eisensulfid (FeS) findet
direkt im Gärsubstrat
statt,
ohne Nebenreaktionen. Das Eisensulfid ist ein feinster Feststoff mit schlechtem Sedimentationseigenschaften, praktisch unlöslich in Wasser. Er findet den Weg aus der Biogasanlage mit der Gärrestsausbringung.
Es sind problemlos H2S Konzentrationen von 100 ppm erreichbar, die mit einer nachgeschalteten Aktivkohle den idealen Weg zu einem schwefelfreien Biogas ermöglichen.
Angenehmer Nebeneffekt:
Da
keine Luft
und auch
kein Sauerstoff
in das Rohbiogas eingeblasen werden müssen, sind auch gleich alle Probleme mit Sauerstoff Restkonzentrationen in aufbereiteten Biogasen mit ausgeschaltet. Es gibt
keine anschließenden Probleme
mit Sauerstoffgrenzwerten im Biomethan.
Und...
eine Sättigung mit Eisen - Ionen ist ebenfalls Grundlage für das Funktionieren der so wichtigen Spurenelementen im Biogasprozess. Da der Schwefelwasserstoff (H2S) auch mit anderen Metallionen reagiert, „entschwefelt“ man nicht mit den kostenintensiven Spurenelementen. Eine Entschwefelung ist Voraussetzung für deren Wirksamkeit. Eine
Sättigung mit Eisen - Ionen
ein
Garant
für eine gute
Wirksamkeit
der zugeführten
Spurenelemente.
Wichtig:
Konformität mit den Grenzwerten des Düngemittelrechtes (D).
Nicht alle am Markt befindlichen Eisen(II)chloride erfüllen die Grenzwerte. Zu beachten sind insbesondere die zulässigen Schwermetallkonzentrationen.
Unsere Produktspezifikationen und Sicherheitsdatenblätter befinden hier auf der Website im Downloadbereich.